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Theodor Egel (1915-1993)

Gründung des Chores und Etablierung

Theodor Egel stammte aus einer Kaufmannsfamilie in Müllheim (Baden). Schon im Jugendalter übernahm er das Orgelspiel in der evangelischen Stadtkirche, in der er ab 1936 auch kleinere Chorkonzerte veranstaltete. Nach Studien in Theologie und Medizin führte ihn sein Weg an die Staatliche Hochschule für Musik in Berlin. Sein Musikstudium schloss er 1941 mit dem Kapellmeisterexamen ab. In Berlin lernte Theodor Egel auch seine spätere Frau Marga Höffgen kennen, die dort Gesang studierte und der eine weltweite Karriere als Altistin bevorstand.

Nach dem Examen wurde Theodor Egel sofort zum Kriegsdienst eingezogen. Als er 1943 verwundet in seine Heimat zurückkehrte, versammelte er per Aushang Studierende der Universität Freiburg: Bachs Matthäuspassion sollte als Gegengewicht des Friedens in Zeiten des Krieges stehen. Die Gründungsaufführung des Freiburger Bachchores fand dann im März 1944 im Freiburger Münster statt. In der Folgezeit etablierten sich die Johannes- sowie die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach im Freiburger Münster als spezifische Bachchor-Tradition, die bis heute fortgeführt wird.

egel Die Konzerte des Freiburger Bachchores, des Freiburger Bachorchesters und der durchweg renommierten Solisten (unter ihnen Karl Erb, Agnes Giebel, Fritz Wunderlich, Dietrich Fischer-Dieskau, Hildegard Behrens, Peter Schreier und viele andere) fanden bis weit über die Grenzen Freiburgs hinaus Beachtung. So gastierte der Chor in den 1950er Jahren bei der Ansbacher Bachwoche, später in Paris, Wien, Venedig und Berlin, trat durch TV- und Rundfunkaufnahmen in Erscheinung und eröffnete in den 1960er und 1970er Jahren regelmäßig das Musikfestival im italienischen Stresa. Neben dem Bachchor leitete Theodor Egel von 1960 bis 1980 außerdem den Cäcilienverein Frankfurt. 1966 erhielt Egel den Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg und eine Ehrenprofessur des Landes Baden-Württemberg. 1983, nach fast vierzigjähriger Tätigkeit als Leiter des Freiburger Bachchores, übergab Theodor Egel sein Amt an Hans Michael Beuerle.