Brahms Requiem
Aaron Dan, Im Anfang war das Wort
Johannes Brahms, Ein deutsches Requiem
Am 16. November 2025 veranstalten der Freiburger Bachchor und das Freiburger Bachorchester ein Erinnerungskonzert für Hans Michael Beuerle.
Hans Michael Beuerle hat das Freiburger Musikleben auf herausragende Art und Weise geprägt: Als Chordirigent leitete er über viele Jahre den Freiburger Bachchor (1983-2015), mit dem er zahlreiche weit über die Region hinaus strahlende Konzertprogramme verwirklichte. Als Hochschullehrer an den Musikhochschulen Karlsruhe und Freiburg oblag ihm die Ausbildung von Generationen von Chordirigentinnen und - dirigenten. Auch als Wissenschaftler war er aktiv, promovierte über die A cappella Werke von Johannes Brahms. Zudem engagierte er sich bis zu seinem Lebensende für die künstlerische Zusammenarbeit im Dreiländereck und war im Vorstand des Vereins "Mehrklang" für die Förderung zeitgenössischer Musik tätig.
Ihm zu Ehren veranstaltet der Freiburger Bachchor anlässlich seines 10. Todestages ein Erinnerungskonzert.
Das angekündigte Programm wäre ganz in seinem Sinne gewesen. Es verbindet eines der beliebtesten und bekanntesten Chorstücke der Musikgeschichte mit der Freiburger Erstaufführung des jungen deutsch-ungarisch-rumänischen Komponisten Aaron Dan: "Im Anfang war das Wort" - unter anderem auf Texte von dem im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen inhaftierten Lyriker Jürgen Fuchs geschrieben - wird dem "Deutschen Requiem" von Johannes Brahms gegenüber und zur Seite gestellt. Darüber hinaus ist eine kleine Ausstellung im Konzerthaus über das Leben und Wirken von Hans Michael Beuerle geplant.
Schon während seiner Studienzeit hatte er 1966 einen Studentenchor an der Frankfurter Universität übernommen, aus dem der Kammerchor Frankfurt hervorging. Das Ensemble wurde 1984 Preisträger beim internationalen Chorwettbewerb Let the Peoples Sing. Von 1971 bis 1972 war er Künstlerischer Leiter des Knabenchors der Laubacher Kantorei. 1973 nahm er einen Lehrauftrag im Fach Chordirigieren an der Musikhochschule Trossingen an. 1977 wechselte er auf eine Professur an die Musikhochschule Karlsruhe. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung 2006 war er Professor für Chor- und Orchesterleitung an der Musikhochschule Freiburg. Als wichtiger Teil seines künstlerischen Engagements galt ihm seit 1983 bis zu einem Tod die intensive Arbeit mit dem Freiburger Bachchor und dem Freiburger Bachorchester. 1991 wechselte der Kammerchor Frankfurt Sitz und Namen und entwickelte sich unter Beuerles Leitung als Anton-Webern-Chor Freiburg zu einem professionellen Vokalensemble. Beuerles unermüdlicher Einsatz für eine länderübergreifende musikalische Zusammenarbeit wurde 2012 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt. So initiierte er unter anderem ein Partnerschaftsprojekt des Freiburger Bachchores, das Chor-Delegationen aus allen neun Freiburger Partnerstädten zu einer gemeinsamen Aufführung von Beethovens 9. Symphonie zusammenführte. Zudem initiierte Beuerle zusammen mit anderen Musikschaffenden aus der Schweiz und aus Frankreich die Internationale Chorakademie CHŒUR3 im Dreiländereck.
Beuerle starb im Januar 2015 im Alter von 73 Jahren an einer schweren Lungenentzündung